"Aktionäre und aktivistische Investoren haben den etablierten Energie- und Rohstoffkonzernen klargemacht, dass beim Thema Nachhaltigkeit Stillstand keine Option mehr ist", erklärt Bain-Partner Michael Staebe, der die Praxisgruppen Industriegüter und -services sowie Energiewirtschaft in der DACH-Region leitet. "Dennoch sind deren Erfahrung, Kompetenzen und wirtschaftliche Bedeutung einfach unverzichtbar, um die Energiewende zu meistern." Für die Marktführer gelte es eine Vorreiterroller einzunehmen, was Ökobilanz und das Vorantreiben von Innovationen anbelange. Darüber hinaus müssten sie eine glaubwürdige ESG-Strategie verfolgen und so Investoren von sich überzeugen.
Kapitalmobilisierung ist kein leichtes Unterfangen
Eine Analyse der Kosten und Komplexität der Emissionsreduktion offenbart, in welchen Sektoren die größten Potenziale in Europa liegen. So ist der CO2-Ausstoß bei der Energieerzeugung beispielsweise vergleichsweise hoch. Zugleich sind hier die erforderlichen Technologien zur Reduzierung der Emissionen aber oft schon erprobt und die Mittel für die nötigen Investitionen - abhängig von den jeweiligen regulatorischen Rahmenbedingungen - relativ einfach zu heben (Abbildung).
Insgesamt aber zählt es mittlerweile zu den größten Herausforderungen, genügend Kapital zu mobilisieren, um die Klimaziele zu erreichen, die sich etliche Länder und Branchen gesetzt haben. "Schon seit einigen Jahren lässt sich weltweit ein verstärkter Kapitalabfluss aus dem Energie- und Rohstoffsektor in Bereiche wie Technologie, Finanzdienstleistungen und Konsumgüter beobachten", stellt Branchenkenner Staebe fest. Der Zeitpunkt dieser Verschiebung sei besonders kritisch, da der gesamte Energie- und Rohstoffsektor schnellstmöglich auf neue Technologien umrüsten müsse, um emissionsarme und nachhaltige Lösungen zu schaffen. "Setzen ESG-Investoren jetzt auf die etablierten Energieunternehmen, können sie die Dekarbonisierung beschleunigen", so Staebe weiter.
Überzeugungsarbeit tut not
Entsprechend sind die Unternehmen gefordert, mit einer klaren und überzeugenden ESG-Strategie Kapitalgeber für sich zu gewinnen. Laut Bain-Report sind dabei vier Maßnahmen besonders Erfolg versprechend:
Tatsache ist, dass die Energie- und Rohstoffunternehmen angesichts der enormen Herausforderungen in puncto Nachhaltigkeit mit allen Stakeholdern kooperieren müssen - und das intensiver denn je. "Für die Branche gilt es jetzt nachdrücklich unter Beweis zu stellen, dass sie einen deutlichen ökonomischen und ökologischen Mehrwert zu bieten hat", betont Bain-Partner Staebe. "Denn nur dann werden auch die Investoren die für den ESG-Umbau notwendigen Finanzmittel bereitstellen. So können die Unternehmen ein wirtschaftlich solides Fundament schaffen, das es ihnen ermöglicht, ihre komplexen Geschäftsmodelle an künftige Anforderungen anzupassen - mit positiven Auswirkungen für die Umwelt und zum Wohl der kommenden Generationen."
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Bain & Company Germany, Inc. (Firmenporträt) | |
Artikel 'Bain-Report zum globalen Energie- und Rohstoffmarkt / Mit überzeugender ESG-Stra...' auf Swiss-Press.com |
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